Rutenbauen leicht gemacht

Mit der nachfolgenden Bildserie und Beschreibung wollen wir allen Fliegenfischern die bisher noch keine Rute selbst gebaut haben, eine Anleitung für ihre "Erste" geben. Es ist sicher nicht nur der finazielle Aspekt der heutzutage immer mehr zum Eigenbau bringt, sonder auch das damti verbundende Vergnügen.

Als ich im Jahr 1974 meine erste Rute "bastelte" war ich voller Stolz und ich hätte sie sicher noch heute, wenn sie nicht ein jähe Ende in einer Wagentür gefunden hätte. Seitdem habe ich tausende von Blanks geprüft und hunderte von Ruten gebaut; und es ist mittlerweil zur "Profession" geworden. Daher kann ich Ihnen nicht nur Ruten für die jeweilige Fischrerei empfehlen, sondern Sie auch in Detailfragen beraten und Ihnen mit dieser Anleitung hilfreich zur Seite stehen. 

Bevor Sie mit dem Rutenbau beginnen, legen Sie den "overlap" fest. Da fast alle Rutenblanks als Resultat ihrer Konstruktion hohl sind (sie werden bei der Produktion um einen Stahlkern gewickelt), haben Sie eine steife Seite, die es herauszufinden gilt. Legen Sie den Blank auf einen Tisch und biegen Sie ihn leicht durch und rollen ihn mit der anderen Hand dabei und Sie werden feststellen, daß er Ihnen in einer Position wegspringt. Diese Stelle markieren Sie, hier werden die Rutenringe angebracht. Genauso verfahren Sie mit dem Unterteil. Dann nehmen Sie Heißkleber (in jedem Baumarkt zu finden), schleifen mit feinem Sandpapier den Lack an der Stelle weg, woe Sie den Spitzenring aufsetzen udn befestigen ihn. Kontrollieren Sie , ob er in Flucht mit dem "overlap" steht.

An diesem Ring orientieren sich alle anderen. Nachdem Sie die einzelnen Ringfüße angeschliffen und sorgfältig entgratet haben, richten Sie sie an dem Spitzenring aus und legen die Abstände fest. Die Rutenringe werden so auf dem Blank verteilt und mit Tesafilm befestigt, daß bei durchgezogener Schnur und Belastung der Rute durch Zug an der Leine eine gleichmäßige Kraftverteilung an den Ringen gewährleistet ist. Die Ringe werden solange verschoben, bis dieses sichergestellt ist. 

Wenn Sie nun mit dem Anwinden der Ringe beginnen, stellen Sie sicher, daß der Faden unter leichtem Druck angewunden wird, indem Sie Ihn z.B. durch ein Buch laufen lassen und ie Spule auf der anderen Seite in eine Tasse hineinlegen. Die nachfolgenden Zeichnungen verdeutlichen das Wickeln eines Rutenringes.

Legen Sie das Garn über den Blank und bringen Sie das lose Ende auf die Seite, in welche Sie wicklen wollen. Überkreuzen Sie den Faden (auf Spannung halten). Mit der einen Hand drehen Sie den Blank im Uhrzeigersinn, mit der anderen sichern Sie die Fadenwicklung. Diese wiederholen Sie einige Male bis sich die Wicklung auf dem Blank nicht mehr mitdreht; schneiden Sie dann das kurze Ende ab. 

Wicklen Sie kontinuierlich unter Spannung weiter; entfernen sie, wenn der Ring angewickelt ist, den Tesafilm (6 bis 8 Wicklungen) vor dem Ende legen Sie dann eine Nylonschlaufe, die von der Wicklung wegzeigt,ein. Beenden Sie die Wicklung und schneiden Sie, die Bindungen festhaltenden, den Faden lange genug ab.  Das Ende legen Sie dann in die Schlaufe und ziehen die Schlinge mit dem Faden unter die Wicklung. 

Mit scharfen Klingen, die vorher auf die abzuschneidene Stelle gelegt wird,  wird dann der Faden durch nachoben ziehen getrennt. Evtl. noch herausstehenden Härchen werden über einer Flamme abgesent. Fertig !

Das Aufbohren des Korks mit der Rundfeile, das Aufsetzen des Rollenhalters (unterfüttern mit Tesaband, wenn notwendig) und das Festkleben machen eigentlich keine Probleme. Bei der Verwendung von Flex Coat sollten Sie darauf achten, daß die beiden Komponeten 50 zu 50 gemischt, sorgfältig verrührt und mit dem Pinsel, den Blank immer drehend, aufgetragen werden. Sollte einer der Komponeten kristallisieren, wärmen Sie sie in heißem (nicht kochenden Wasser) auf. Dies hat keine Qualitätsminderung des Lackes zur Folge, sondern ist auf zu kalte Lagerung zurückzuführen.

Viel Spaß beim Bau Ihrer Rute , wünscht Thomas Dürkop !