Drei Tage Fliegenfischen auf Hecht in den Niederlanden

Die Niederlande sind bekannt für große Hechte, zahlreiche Wasseradern die das Land kreuz und quer durchziehen und die vielen Seen sind ein wahres Paradies für Hechte, Barsche, Zander und Co.

Ingo und ich wollten unser Glück mal in den Niederlanden versuchen, und hatten uns für 3 Tage einen Guide gebucht der sehr gute Gewässerkenntnisse hatte und sich viel Mühe gab. Die Maas war an vielen Stellen 100te Meter breit floss träge und ließ uns trozt zahlreicher Segel- und Motorboote noch viel Raum um auf Hecht unserern Zielfisch zu gehen.

Wir fischten 9er Fliegenrute von Vision und Hardy; Fliegenschnüre von Rio, Vision und Wulff die je nach Wassertiefe mit vorgeschalteten Polyleadern versehen wurden, flexible Titanvorfächer und Rollen von Vision und Hardy machten die Ausrüstung perfekt.

Hechtfliegen in allen Größen und Typen füllten unsere Fliegendose und rundeten die Ausrüstung perfekt ab.

Die Witterung war nicht auf unserer Seite als wir gegen 10:00 Uhr starteten (3 Stunden Anfahrt). Es war heiß und es wehte wenig Wind. Kein ideales Hechtwetter !

Wir fischten vom Boot aus, einer am Bug einer am Heck, Rob unser Guide steuerte das Boot, so dass wir immer ideale Wurfbedingungen hatten um die Flachwasserzonen und Scharkanten zu befischen. Es tat sich nichts …....

Wir sahen Hechte, auch große, die dem Streamern folgten aber nicht bissen. Gegen Abend, die Zeit verflog, endlich ein kleiner Zander auf einen 15cm langen Hechtstreamer. Es blieb der einzige Fisch des Tages. Am nächsten Tag waren wir schon sehr früh am Wasser wir wollten die kühleren Morgenstunden optimal ausnutzen. Hechte raubten hier und da ansonsten war es wieder sehr heiß aber der Wind brachte dieses Mal Kühlung und leichten Wellengang im Wasser. Wir machten zwischendurch auch Jagd auf Rapfen die an der Oberfläche jagten, aber keiner interessierte sich für die Streamer die wir Ihnen anboten. Es war aufregend zu sehen wie die schnellen Räuber immer wieder in die Jungfischschwärme stießen Panik verbreiteten und weiterzogen.

Unsere Hechtstreamer fanden jetzt auch langsam Zustimmung bei unseren Zielfischen und wir fingen jeder mittlere Hechte knapp 80 cm. Die Strandbäder waren voll mit Menschen die das sehr warme Waser zur Abkühlung und zum Schwimmen nutzen. Es waren auch vielen Boote unterwegs aber Rob fand immer einen guten Platz für uns.

Sonntag war unser letzter Angeltag und auch wieder von Hitze und Wind geprägt. Ingo landete einen schöne 80er Hecht der dick und rund und wohlgenärt war. Bei mir tat sich außer Nachläufern nichts. Nachmittags gegen drei Uhr kam dann das was man einen kräftigen Biss nennt. Allein die Masse des Fisches und der anschließende Wasserschwall an der Oberfläche ließen großes ahnen. Der Fisch ließ sich auch nicht beirren trozt harter Bremseinstellung zog er Schnur nach Belieben ohne große Panik. Es waren auch keine gewaltigen Fluchten aber er ließ keinen Zweifel aufkommen wer das Sagen hatte.

Wir hatten den Hecht bisher nicht gesehen und so ging die Spekulation um die Größe los. Das erste Mal sahen wir ihn schemenhaft in Bootsnähe das er mehrere Male umrundete. Auch seine Kräfte schwankten denn er kam immer näher und immer höher. Rob hatte seinen großen Kescher aufgeklappt und stand am Bootsrand bereit. Gleich der erste Versuch klappte und mein bisher größter Hecht lag vor uns.

Schnell wurde die widerhakenlose Fliege gelöst und der Fisch vermessen; mit 119cm mein bisher größter Hecht. Nach einigen Fotos wurde er wieder vorsichtig in sein Element entlassen. Es dauerte eine Weile bis er sich erholte denn die Wassertemperatur war nach wie vor recht hoch. Es war ein schöner Anblick und glückliches Gefühl den „Großen „ in der Tiefe verschwinden zu sehen. Wir haben dann noch eine Stunde weitergefischt und dann vor einem Gewitter die Fischrei eingestellt.

Ich werde sicherlich im Herbst noch einmal bei angenehmeren Temperaturen einen zweiten Versuch machen um dann vielleicht einen starken Barsch oder Zander zu erwischen .

Wer weiß ?

P.S.: Der Erfolgsstreamer besteht aus gelbem Kaninchenfellstreifen als Schwarz eingebunden (die Länge können Sie nach eigenen Wünschen selber festlegen). Rehaarkopf , gelb und chartreuse gemischt; Semperflash einigen Fäden, (Henrys Fork Mix, Klebeaugen (holog. Silber), 10mm Hechthaken #3/0